Die UWG-Fraktion sieht in der Einrichtung eines Medizinstipendiums eine Möglichkeit zu einer wesentlichen Verbesserung der ärztlichen Versorgung im ländlichen Raum !

Die erst, durch unseren Antrag veranlasste und von der Verwaltung erstellte Informationsvorlage für den SGA zeigt deutliche Defizite bei der Versorgung im Kreise Olpe auf.

  • 7 Hausarztstellen waren im Juli 2012 nicht besetzt
  • drohende Unterversorgung in der Gemeinde Wenden hinsichtlich der Altersstruktur der Allgemeinmediziner
  • Wartezeiten für Termine zur Verhaltenstherapie bei Kinder und Jugendlichen von 6 Wochen bis zu 2 Jahren.

Ein zielorientierteres Handeln der Verwaltung und des Kreistages halten wir hier für unerlässlich !

Die bisherigen Aktivitäten des Kreises zur Bekämpfung des Ärztemangels wie z.B. die Mitgliedschaft im Verein Doktorjob e.V. reichen unser Meinung nach nicht aus. 1000€ pro Jahr einem zahnlosen Tiger in dem Rachen zu werfen beseitigt nicht den Ärztemangel sondern frönt nur der Vereinsmeierei.
In diesem Zusammenhang sei darauf hingewiesen, dass nach dem Beitritt des Kreises Olpe nur noch der des Kreises Siegen erfolgte. Weder eine Krankenhausträgergesellschaft noch eine Arztpraxis aus diesen beiden Kreisen ist im Mitgliederverzeichnis des Vereines im Internet zu finden. (Stand 17.03.2013)

Rasches Handeln ist hier erforderlich!

Wer jetzt aber auf Bund oder Land hofft, sollte spätestens seit  dem letztem FDP Bundesparteitag eines besseren belehrt worden sein.
Ich erlaube mir den FDP Bundesvorsitzenden zu zitieren:

„Ich möchte mich bei Daniel Bahr bedanken, nicht nur für die Abschaffung der Praxisgebühr, sondern vor allem auch für seinen Kampf für die ärztliche Versorgung in allen Regionen unseres Landes. Das zeichnet gute liberal soziale Politik aus.“ 

Dieser Wahrnehmung können wir uns, was den Kreis Olpe betrifft, nicht anschließen.
Auch die geplanten Einsparungen von 3,5 Mrd € beim Gesundheitsministerium im Etatentwurf 2014, vorgestellt durch den Bundesfinanzminister, wird mit Sicherheit nicht, wenn überhaupt, die Pharmaindustrie treffen. Mein Kommentar dazu:
Gute Nacht Deutschland, bei dieser Einstellung der Regierenden.

Betrachtet man das Stadt-Land-Gefälle mit der Versorgung von Ärzten, ruft der momentane Istzustand bei uns viel mehr nur Kopfschütteln hervor.
Wir sind der Meinung man sollte dem Beispiel anderer Gebietskörperschaften folgen und ein Stipendium einrichten.
Aus diesem Grund stellt die UWG Fraktion folgenden Antrag

  1. Aufbau eines Medizinstipendiums Analog des HSK
  2. Einstellung von 12000€ für zwei Stipendienstellen in den Produktplan 2013
  3. Vergabe der Stipendien im KA
  4. Kündigung der Mitgliedschaft im Verein Doktorjob e.V.

Abschließend möchte ich darauf hinweisen, dass durch die Rückzahlungsverpflichtung bei nicht Vertragserfüllung seitens der Stipendiaten aus welchen Gründen auch immer, ein finanzieller Schaden für den Kreis Olpe nicht entstehen würde.

Gerd Jung